lundi 3 novembre 2014

Zubisse Nr.151-Ade Blaise, Salam Baschbusch!

Übersetzt von Michèle Mialane, Tlaxcala

Der Schöne Blaise hat Abschied genommen und hat sich kurzerhand davongemacht, er wollte dem Zorn entkommen, der sich in 27 Jahren im burkinischen Volk aufgestaut hat. Frankafrika trauert tief: wer wird der Nachfolger des Paten aus Ouagadougou sein, der selber die Nachfolge des Alten, damit wird Félix Houphouët-Boigny gemeint, angetreten hatte? Verzeihung! Hatte vergessen, dass Frankafrika nur ein Mythos ist, ein von schlecht gesinnten und Frankreichfeindlichen saurierartigen Elementen erfundenes Lügengerüst war.

Die Statue des großen Blaise wurde noch vor seinem Modell gestürzt
Während Burkina Faso den Sturz seines Despoten feiert, der lebenslänglicher Präsident werden wollte, ist Tunesien dabei, einen neuen Rekord zu schlagen. Schon wurde eine nie da
gewesene Anzahl von Listen bei den Parlamentswahlen aufgestellt (1500 insgesamt, d.h. von 60 bis 69 pro Bezirk) und nun laufen die TunesierInnen Gefahr, einen Mann zum Präsidenten zu wählen, der am 26. November 2014 - drei Tage nach der ersten Wahlrunde- 88 werden soll. Jener Mann ist Baschbusch, alias Béji Caïd Essebsi (Baschbusch /باجبوج ist der Kosename für Béji), der somit vielleicht zum hochbetagtesten Präsidenten werden wird, der je gewählt wurde. Die „boulitische“ Karriere des (sehr) alten Hasen reicht schon 60 Jahre zurück und seine Macht verdankt er einerseits dem vielen, für alle und jeden kompromittierenden Material, über welches er verfügt, andererseits der Tatsache, dass die von Sehnsucht heimgesuchten tunesischen WählerInnen ihn als eine Wiedergeburt des Obersten Kämpfers, des Advokaten Habib Bourguiba empfinden (In Afrika taugen zur Präsidentschaft nur Volksschullehrer, Anwälte, Ärzte, Offiziere und Polizisten.
In Erwartung auf sein Standbild muss Baschbusch mit seinem „Guignol“ (Marionette eines satirischen Fernsehprogramms) vorlieb nehmen

Im Vergleich mit Baschbusch ist der Schöne Blaise junges Gemüse: er ist erst 63. Noch kann er einige Haftjahre in Aussicht nehmen, als Strafe für seine (sehr) vielen Verbrechen, darunter den Mord an Thomas Sankara am 15. Oktober 1987. Allerdings muss man ihn grapschen können, bevor er vor Gericht gestellt wird.
Immerhin steht Eines fest: wenn die TunesierInnen Baschbusch wählen, werden sie ihn nicht 27 oder 23 Jahre lang aushalten müssen. Irgendwie muss man sich trösten.



Tutan-Ayman, Vertreter der Gewerkschaft der Einbalsamierer-Mumifizierer im Toten Flussarm (40 Jahrhunderte Erfahrung, vertraut uns Eure Präsidenten an, unsere Kunst macht sie unsterblich).
Eine schöne Woche, trotz alledem!
Möge die Kraft des Geistes mit Euch sein

… und bis zur nächsten Woche!

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